Karin Ugowski ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin, Synchronsprecherin, Sprecherin, Produzentin, Kunst- und Kulturförderin und Kultur-Veranstalterin mit Arbeitsstationen in Deutschland, Großbritanien, Frankreich, Italien, Israel, Ungarn, Polen und den USA. Als eines der ausdrucksstarken Gesichter in ihrer heutigen Altersgruppe hat sie erst jüngst wieder durch ihre Präsenz in der Oscar-nominierten internationalen Kinoproduktion "Foxtrot" auf sich aufmerksam gemacht.
Karin Ugowksi wuchs im zerstörten Deutschland der Nachkriegszeit in Berlin-Johannisthal auf und studierte entgegen dem Wunsch ihrer Eltern von 1962 bis 1965 Schauspiel an der Filmhochschule HFF Konrad Wolf in Potsdam.
Noch vor Beendigung ihres Schauspielstudiums wurde sie für weibliche Hauptrollen in Märchenkinofilmen der DEFA verpflichtet. Diese Filme gelten heute als Rarität deutscher Filmgeschichte und werden jährlich zum Jahresende (zur Weihnachtszeit) im deutschen Fernsehen wiederholt. Es folgten weitere Hauptrollen in Filmen wie z.B. ''Signale - Ein Weltraumabenteuer'', ''Osceola'', ''Das unsichtbare Visier'', und weitere. Anfang der 1970er-Jahre gehörte sie für mehrere Fälle zum TV Ermittlerteam des ''Polizeiruf 110'' und spielte in diversen Folgen der TV-Reihe ''Der Staatsanwalt hat das Wort''.
Zeitgleich stand Karin Ugowski an verschiedenen Theatern Berlins auf der Bühne. Bevor sie ab Mitte der 1960er Jahre an die Theaterbühne Volksbühne Berlin Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz unter der Intendanz von Benno Besson gerufen wurde, der sie bis 2003 unter der Intendanz von Frank Castorf treu geblieben ist, war sie zuvor kurzzeitig auch am Maxim-Gorki-Theater in Berlin engagiert. Zu bekannten Inszerierungen mit Karin Ugowski an der Volksbühne gehörten unter anderem Jean Baptiste Molière ''Der Arzt Wider Willen'' unter der Regie von Benno Besson und Heiner Müller oder beispielsweise ''Ende Gut, Alles Gut'' von William Shakespeare unter der Regie ihres zweiten Lebensgefährten, dem Schauspieler, Oberspielleiter und Regisseur Helmut Straßburger.
Trotz ihrer aktiven Filmarbeit blieb Karin Ugowski bis 2003 fester Teil des Theater-Ensembles der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und stand mit späteren Filmpartnern wie z.B. Armin Mueller-Stahl, Henry Hübchen und Leander Haußmann auf einer Theater-Bühne, welche später unter der Intendanz von Frank Castorf durch politisch - sowie sozial-kritische und moderne, provokante Inszenierungen international auffallen sollte. Sie gehörte zu den aktiven Befürwortern politischer Veränderungen und des Wandels der Volksbühne unter Frank Castorf und Christoph Schlingensief und setzte sich weiter für das Theater ein, während sie parallel in Film und Fernsehen gastierte und das Ensemble der Volksbühne bereits stark wechselte.
Ihre besondere Wandlungsfähigkeit stellte sie vor einigen Jahren erneut in dem Kurzfilm ''Open'' von Charlotte Siebenrock unter Beweis, in dem sie sich innerhalb von drei Minuten von einer alten Tankraststätten-Bedienung in eine jung gebliebene lebensfrohe Frau verwandelte. Der Kurzfilm wurde auf verschiedenen Filmfestivals präsentiert. Von 2005-2009 spielte Karin Ugowski die durchgehende Rolle der Eva Landmann in der Telenovela ''Wege zum Glück''. Jüngst machte die für Kunst und Kultur in Norddeutschland sich stark machende Künstlerin erst wieder durch ihre Mitwirkung als Mutter der Hauptfigur in Samuel Maoz jüngsten Kinofilm "Foxtrot" (Isreal, 2017) von sich reden, welcher als Folgeverfilmung in die Fußstapfen seines preisgekrönten Kriegsdramas "Lebanon" (Kino / 2009) tritt und in Cannes und zur Viennale anlaufen soll.
Insgesamt wirkte die Schauspielerin in über 80 Theaterproduktion und über 150 Film - und Fernsehproduktionen mit. Politisch galt Karin Ugowski zu jeder Zeit als systemkritisch, was sich auch in ihrem Theater-Engagement und diversen Lesungen widerspiegelt. Seit 2006 ist Karin Ugowski aktives Mitglied der Deutschen Filmakademie.